L E T T L A N D / Teil2
"Die Rück-Tour"
358km
Montag (Fortsetzung): 16.08.2004
km-Etappe: 206km
Fahrzeit: 9.20h - 17.00h
Unser nächstes Ziel ist der "Gaujas
nacionalais parks"!
Hinter Valmiera sehen wir auf einer Info-Karte das hier ganz in der Nähe bei
Liepa Höhlen zu besichtigen sind und da diese fast auf unserem Weg liegen,
nehmen wir sie mit...
Die Höhlen schnell gefunden. Sie liegen
gegenüber einer recht armseligen Plattenbau-Siedlung in einem Waldgebiet. Man
braucht nicht lange für die "Liela Ellite" aber sie ist recht nett
anzusehen.
In Cesis erreichen wir das Informations-Zentrum
mal wieder kurz vor Toresschluss...- wir haben unsere Uhren immer noch
nicht umgestellt und so laufen wir immer 1Stunde hinter her. Wir erhalten ein
sehr nützliches Heftchen mit den Sehenswürdigkeiten rund um Cesis und
Umgebung. Außerdem suchen wir noch einen Stellplatz: Laut Info-Karte liegt vor
der Brücke der offizielle Campingplatz und direkt hinter der Brücke sind noch
2 weitere eingezeichnet. Wir brauchen noch keine Dusche und die "Pottis"
sind auch noch nicht voll und so fahren wir direkt auf die andere Seite der
Brücke und verfahren uns prompt.
Wir landen nach ca. 6 km auf dem Grundstück einer Hütten-Vermietung und werden
zurück nach Cesis auf den Campingplatz geschickt.....was wir natürlich gar
nicht einsehen können. Beim rausfahren entdeckt André durch Zufall einen
breiten Fahrweg nach links weggehen. Wir versuchen es einfach und haben Erfolg.
Wir finden uns auf einem schönen Platz oberhalb der Gauja wieder und haben
einen schönen Blick über den Flusslauf.
Während wir grillen sehen wir im unter gehendem Licht sogar einen dicken, fetten Biber im Fluss schwimmen. Am gegenüber liegenden Ufer fällt er einige kleine Bäume, zerrt diese ins Wasser und nagt sie dort ganz genüsslich ab. Wir beobachten das Tier noch solange das schwindende Tageslicht es zulässt.
Dienstag:
17.08.2004
km-Etappe: 123km
Fahrzeit: 9.20h - 16.30h
Gestern Abend fing es noch an zu regnen und auch
heute früh war es anfangs noch recht nass. Wir mussten sogar im Auto
frühstücken.
Wir wollen als erstes zu den hier in der Nähe
liegenden "Erglu klintis", den Adlerfelsen fahren. Laut Karte liegen
diese in unmittelbarer Umgebung von Pieskalni. Leider war die Strecke wegen
einer "Militärischen Übung" gesperrt. Aber die netten Soldaten zeigen
uns einen anderen Weg. Wir sollen zurück nach Cesis und dort geht direkt hinter der Brücke
eine Straße links ab, der sollen wir folgen. Die
Abzweigung ist schnell gefunden und von da an geht es kreuz und quer durch den
Wald. Die Straße (- wenn man diese überhaupt noch so nennen kann) war
teilweise erschreckend eng und nach dem wir 3mal falsch abgebogen sind erreichen
wir die Kilntis.
Bei schönem Wetter oder auch von der Gauja aus muss es ein atemberaubender
Anblick sein. Leider fehlt uns heute das Sonnenlicht, um die Farbenpracht voll genießen zu können.
Aber es hat sich dennoch gelohnt.
Unser nächstes Ziel sind die
"unterirdischen Seen von Vejini", und dafür müssen wir den ganzen
Weg zurück bis nach Straupe. Man hat zwar unterwegs versucht uns in die Irre zu
leiten, indem man uns die "Beschilderung" versteckte und dann
umbenannte in "Pazernes Ezeri", aber wir haben es dennoch gefunden.
Auf dem Gelände des Bauernhofes liegen unterirdisch eine "See-Höhle"
und eine "Fluss-Höhle" versteckt. Es ist nichts großes, aber dennoch
beachtlich, was Mutter Natur hier geschaffen hat. Die Führung ist wirklich nett
gemacht und man sollte schon eine gute Stunde dafür einplanen.
André möchte gerne mit der letzten noch in
Betrieb befindlichen "Flussfähre" über die Gauja setzen. Die kleine
Fähre sieht eigentlich nicht so aus, als wenn sie uns mit nehmen würde. Aber
weit gefehlt! Wir dürfen mit! Die Fähre wird nur mit Hilfe der natürlichen
Fliessgeschwindigkeit der Gauja sowie Muskelkraft gesteuert.
Beim drauffahren muss der Hano ganz nach vorne fahren, damit die hinteren
Pontons frei werden. Mitten auf dem Fluss muss der Hano dann nach hinten
gefahren werden, damit die vorderen Pontons auch anlegen können. Ist schon eine
tolle Sache.
Bei der Weiterfahrt nach Ligatne sehen wir durch Zufall in der Ferne eine schöne Sandsteinhöhle. Wir können nicht genau sagen wie sie heißen, da 2 Wegweiser dorthin weisen: "Krodzins" und "Pic Jancuka".
Im Informationszentrum von Sigulda erhalten wir
genaue Infos über den Campingplatz und die Höhlen auf der anderen Seite der
Gauja.
Als wir am Campingplatz ankommen, finden wir diesen schon "gut
gefüllt" vor und sind nicht so sehr begeistert. Schön ist auch hier
"relativ", und so stellen wir uns einfach irgendwo auf die
Wiese.
Nach einem tüchtigen Regenschauer gehen Jürgen, André und Jan noch einmal
baden. Roswitha und ich gehen lieber am Strand spazieren und hoffen auf etwas
mehr Sonne für einige Fotos - die uns verwehrt bleibt.
Nach dem Abendessen macht Jan das perfekte Lagerfeuer und ruck-zuck sitzt der halbe Platz dort herum und wir unterhalten uns noch recht nett mit Piet,- einem Niederländer aus Amsterdam, der mit dem Fahrrad unterwegs ist und Sybille aus Ravensburg, die in Sachen Diplomarbeit durchs Baltikum reist.
Mittwoch: 18.08.2004
km-Etappe: 127km
Fahrzeit: 8.20h - 18.30h
Was für ein herrliches Wetter!
Wir sitzen schon lange gemütlich beim Frühstück, als Sybille sich von der
Rückbank ihres kleinen Pkw schält. Sie hat nun wirklich nicht den
komfortabelsten Schlafplatz... Aber Sybille scheint unser "Mitleid"
gar nicht so ernst zu nehmen, sondern rennt schon wieder mit ihrem Fotoapparat
durch die Gegend. Wir laden sie zu dem versprochenen Kaffe ein, quatschen noch
ein Weilchen und Jürgen repariert in der Zeit ihre Kamera mit Gaffa-Band.
Während wir mit einem Hano hoch zur
Seilbahnstation fahren, lassen wir den anderen auf dem Campingplatz zurück.
Außer uns wartet hier noch ein Junges Paar mit Kind auf die erste Gondel um
10.00h. Als kurz vor Abfahrt der Fahrkartenschalter geöffnet wird und das Paar
mit einem 20er Schein (ca.30€) bezahlen will, schüttelt die Schaffnerin den
Kopf. Sie kann nicht wechseln! Das Kleingeld reicht nur für Mutter und Tochter,
-Papa muss mit dem Auto fahren...... Wir suchen unser ganzes Kleingeld zusammen
und können alle mit.
Die Gondelfahrt ist schön und als wir drüben ankommen, sind wir froh, das wir die Stufen nicht hinauf laufen müssen. Es sollen an die 400 Stufen sein!
Wir steigen die Stufen ohne zu zählen hinunter
und gehen durch den Park zu den Höhlen. Unterwegs entdecken wir in der
weichen Sandsteinwand einige Eidechsen und Ringelnattern die sich in der Sonne aalen.
Die drei Höhlen sind schnell gefunden. Die letzte Höhle ist wirklich riesig
und voll mit alten "Wandkratzen".
Für Schloss und Burg haben wir einfach keine Zeit mehr. Außerdem muss man sich
ja noch etwas für das nächste Mal aufheben. Somit laufen wir durch den Park
zurück, über die Brücke und zum Campingplatz wo der zweite Hano geduldig auf
uns wartet. Zusammen fahren wir nun hoch zur Seilbahnstation, wo sich unser auch
schon recht einsam fühlt...
Über die A2 / E77 verlassen wir Sigulda in
Richtung Salaspils und Riga.
Jürgen und ich fahren noch den kleinen Abstecher zur KZ-Gedenkstätte Salaspils.
Die anderen werten derweil auf einen nahegelegenen Rastplatz. Auch wenn ich mir
das ganze etwas anders vorgestellt hatte (eher so wie Dachau) bekommt man ein
beklemmendes Gefühl. Auch die 4 überdimensionalen Betonfiguren tragen dazu
bei. Es handelt sich um: "Die Erniedrigte",
"Solidarität", "Protest", "Die Mutter". Den symbolisierten
Herzschlag hört man erst, wenn man fast schon neben dem schwarzen Granitstein
steht, unter dem ein ständiges: bomp, bomp, bomp...
ertönt!
Riga! Unsere letzten Stunden laufen langsam ab. Wir tanken die
Autos noch einmal richtig voll und gehen einkaufen. Anschließend stellen wir
uns in der "Marstalu iela" gegenüber des "Dannensternhauses"
auf einen bewachten Parkplatz und machen uns auf zur Stadtbesichtigung.
Als ich im Reiseführer las, das dieses Dannensterhaus es an Schönheit und
Prachtentfaltung mit dem Reuternhaus aufnehmen könnte, begann ich an der
Authentität meines Reiseführers zum erstenmal ernsthaft zu zweifeln....manche
Ruinen waren schöner.
Wir schlenderten einfach nur so durch die Stadt, bis wir uns irgend wo in einem
Pub setzten und noch gemütlich ein letztes Bierchen tranken. Die Stadt hat
wirklich einige sehr bemerkenswerte Bauten und eine Unzahl wilder Katzen. Es ist
schade, das wir nicht mehr Zeit haben, aber wir werden mit Sicherheit auch hier
hin zurück kehren.
Den Hafen in Riga erreichen wir um 18.30h und als wir die Hanos
abstellen, fängt es wieder an
zu regnen. Unsere Tickets erhalten wir gegen
19.15h und dürfen dann ins Hafengelände.
Morgen Früh um 4Uhr sollen die Lkw abgefertigt werden und wir dann gegen 6Uhr.
Die "Kaunas" läuft gegen 22.00h ein und wird entladen. Wir trinken zusammen noch eine Flasche Sekt und schauen dem Treiben am Kai zu. Doch gegen 23.00h verschwinden wir alle in unsere Betten.
Donnerstag: 19.08.2004
km-Etappe: km
Fahrzeit: 8.10h - h
Wir stehen schon um 3.30h wieder auf, damit wir keinen Lkw bei
seiner Abfertigung behindern...
Nachdem wir uns einen Kaffe gemacht haben, sind wir so leidlich wach, aber hinter
uns und neben uns ist noch alles ruhig. Nirgendwo sind Anzeichen dafür zu
erkennen, das die Lkw bald abgefertigt werden. Um 4.15h holen wir uns vorne an
der Passkontrolle den "Ausreise-Stempel". Hier vor der Schranke sehen
noch 2 Fahrradfahrer, 2 Wanderer, 2 Lkw und 3 oder 4 Pkw.
Die ersten Pkw verschwinden gegen 6.30h im Bauch der
"Kaunas". Wir folgen einfach unauffällig und werden über die Rampe
nach oben geschickt. Außer uns stehen hier nur die Fahrräder und die 4Pkw,
ansonsten ist noch alles leer.
Die ersten Lkw fahren erst gegen 7.00h an Bord, doch da sind wir schon oben an
der Rezeption und nehmen unsere Kabinen-Schlüssel in Empfang.
Wir erhalten die Nummer 8075.
Für die Dauer der gesamten Überfahrt erhalten wir einen Tisch zugewiesen.
Frühstück gibt's um 8.00h, Mittagessen um 14.00h und Abendessen um 20.00h.
Für das Mittag- und Abendessen müssen wir 8,50Euro bezahlen und uns
spätestens eine Stunde vorher dazu anmelden.
Doch jetzt gehen wir erst einmal duschen, bevor wir uns zum
Frühstücken einfinden. Es gibt ein großes Frühstücksbüfett,
mit viel zu vielen leckeren Sachen. Für jeden Geschmack ist dort etwas zu
finden: Rührei, gek. Eier, Würstchen, Käse, Wurst, Schinken, Marmelade, Kornflakes, Haferflocken etc.....und kleine, süße Apfel-Pfanneküchlein. Dazu
bekamen wir Kaffee, Tee, Milch, Kakao und Saft bis zum abwinken. So vollgefressen
wollen wir nichts vom Mittagessen wissen und entschließen uns erst wieder zum Abendessen
hier einzufinden.
Noch während wir frühstücken, verlässt die "Kaunas" den
Hafen.
Das Wetter ist wieder freundlicher geworden und sogar die Sonne zeigt sich
wieder. Trotzdem verschwinden wir gegen 10.00h in unsere Kabine und legen uns
hin.
Gegen Mittag schellt mein Handy. Lutz ist dran! Derjenige, der
sonst jeden Geburtstag vergisst, denkt heute als einziger daran....Schön!
Wir quatschen eine ganze weile miteinander.
Ansonsten verbringen wir fast den ganzen Tag mit schlafen und erst zum
Abendessen lassen wir uns herauslocken. Es gibt ein Büfett für die Vorspeisen
und beim Hauptgericht kann man wählen zwischen: Gulasch, Lachs und
Hähnchenfleisch oder vegetarisch.
Anschließend gehen wir noch bis 23.00h in die Bar. Dort wird neben den
Olympischen-Spielen auch das Basketballspiel: Lettland gegen Griechenland
übertragen.
Danach ist hier Feierabend und wir gehen schlafen. Hoffentlich bleibt die See so
ruhig, wie bisher.
Freitag: 20.08.2004
km-Etappe: km
Fahrzeit: h -19.00h
Wir hatten eine sehr schöne und ruhige Überfahrt. Heute schien
den ganzen Tag die Sonne und wir saßen die ganze Zeit an Deck. Erst kurz vor
der Dänisch / Deutschen Grenze fängt es an zu regnen.
Den Lübecker Hafen erreichten wir - dank Lotzen gegen 18.30h.
GPS-Koordinaten:
N 54°53.791'
E010°47.545'
Die Zollabfertigung war problemlos und nach einem "Hallo", und
"Schönen Urlaub gehabt?" mit einen Blick in unsere Pässe, dürfen
wir fahren.
Da wir nicht mehr allzu weit fahren wollen, suchen wir uns ein Restaurant mit
großem Stellplatz für die Nacht.
Wir fahren in Richtung Lübeck und finden nach knapp 20km den Landgasthof "Steinrader
Hof" (www.Steinraderhof.de):
GPS-Koordinaten:
N 53°52.759'
E010°37.165'
Der Besitzer fährt selbst einen Magirus-Merkur Feuerwehrwagen und wir
unterhalten uns noch sehr lange. Erst gegen 00.30h kommen wir ins Bett. Aber es
war ein richtig schöner Abend und als ausklang für unseren gemeinsamen Urlaub
gerade richtig.
Samstag: 21.08.2004
km-Etappe: 468km
Fahrzeit: 7.15h -15.10h
Um 5.45h ist die Nacht vorbei. Wir trinken nur kurz eine Tasse
Kaffee und wollen dann schnell los, bevor der große Stau um Hamburg und Bremen
entsteht.....
Doch meistens kommt es anders - und 2ens als man denkt......
Andrés Hano springt nicht an! Er hat mal wieder keinen Saft auf den Batterien.
Wir versuche er mit Überbrückungskabel, haben aber keinen Erfolg. Also
anschleppen! Nach wenigen Metern springt der Hano dann auch an und
"heult" auf wie blöde. Der Gaszug hängt fest!! Auto aus, Gaszug
gewechselt und erst einmal auf einen ruhigen Platz um die Kurve herum
geschleppt. Es muss ja nicht jeder mitbekommen...
Auf dem Parkplatz schleppen wir den Hano dann noch 2 oder 3 mal an, bis wir
endgültig fahren können.
Die weitere Rückreise verlief dann ohne weitere Zwischenfälle. Den einzigen Stau hatten wir "direkt" vor unserer Haustüre - in Wuppertal. Hier brauchten wir für 7 km 30 Minuten.....Aber dennoch waren wir gegen 15.00h wieder zuhause.
Extra Infos zu unserem Zweiten Reiseteil: Lettland!
Noch einmal zurück nach Estland, weil's so schön war...?!
Wir hoffen das es Euch Spaß gemacht hat mit uns zu reisen und wir Euch einige nützliche Informationen für eigene Aktivitäten geben konnten