Island Tour 2005
vom
08.Juli - 06.August
"Wir
versprachen dir, für dich nach Island und in die Wüste zu fahren.
Wir haben es nicht vergessen und nehmen dich in Gedanken und in unseren Herzen mit auf
unsere Reise.
Hiermit lösen wir den ersten Teil unseres Versprechens ein. Versprochen ist
versprochen!
Es hätte dir gefallen."
Mit dabei sind:
|
& | im | ||
Lutz |
Nicole | Hano AL28 | ||
& | im | |||
Pit | Karin | Hano AL28 | ||
& | im | |||
Güni | Gabi | Hano AL28 | ||
& | im | |||
Jürgen | Renate | Hano AL28 | ||
im | ||||
Uwe | Fiat-Ducato 4x4 |
Freitag: 08.07.2005
Strecke: Zollhafen, Nr.1 Mosfellsbær,
Nr. 36 Þingvellir
km: 67km
Der Urlaub fängt schon gut an! Um 6.30h
schellt unser Telefon: Lutz ruft an.
"Gut das ihr noch zuhause seid. Fahrt doch bitte bei mir zuhause vorbei und
bringt mir meinen Hano - Schlüssel und das Handy mit. Habe ich beides
vergessen!" Lutz und Nicole sind schon gestern Abend geflogen und sitzen
nun vor dem Auto.....
Güni's "Schnecke" Gabi,
wartet derweil schon am Langenfelder Bahnhof auf uns. Wir sollen sie dort
abholen und mit nach Frankfurt nehmen.
Gegen 7.15h sind wir dann auch auf dem Weg nach Kelkheim. Als wir dort
eintreffen, ist sogar Güni schon da!!
Überpünktlich wie wir sind, reicht die Zeit noch für einen Kaffee, bevor wir
um 11.15h mit dem "Städtischen - Großraum -Transporter" von Pit's
Kollegen zum
Flughafen gekarrt werden.
Mit knapp 20Minuten Verspätung
starten wir dann um 14.20h in Richtung Island. Dort werden wir um 16.00h von
einem so "iggeligen" Nieselregen und einen kalten Wind empfangen, das
es schwer fällt an Sommerurlaub zu glauben.
Nach dem wir unsere Autos am Tor 3 im Zollhafen ausgelöst haben ist es bereits
19.30h. Im dichtesten
Stadtgewühl kämpfen wir uns bis an den Stadtrand und gehen erst einmal
einkaufen.
20km vor Þingvellir fehlen auf
einmal Pit und Uwe im Rückspiegel!! Was war los? Fotos machen, bei dem Regen?!
Wohl kaum! Wir drehen um und sehen, das Uwe den Urlaub mit einem Platten
beginnt. Das Rad ist schon so gut wie gewechselt und so fahren wir weiter.
Dann versagt unser Scheibenwischer seinen Dienst und wir kommen nur noch "tastend"
vorwärts.
Müde, aber glücklich am Ziel angekommen
zu sein, treffen wir dort Lutz & Nicole.
Auch sie haben schon einiges erlebt: Hanno aufbrechen, weil der Koffer - Schlüssel
fehlt; Erlendurs Einsatz: "tote - Leiche" auf dem Campingplatz in
Reykjavik; einzige Besucher am Geysier... es schüttete aus Kübeln!
Wenn das nicht einen super Urlaub
verspricht!!!
Samstag: 09.07.2005
Strecke: Þingvellir,
F550-Kaldidalur, Nr. 518 Hraunfossar, Nr. 1n, Nr.1 in Richtung Akureyri, Nr.60
bis Bær
km: 232km
Temperatur: 11,7°C wechselhaft, Regen, diesig
Anfangs scheint noch die Sonne, aber schon bald
umgibt uns ein dichtes Wolkenmeer. Wir machen uns auf in Richtung Westfjorde. Das Wetter
wechselt ständig: Regen, kalt (11,7°C), diesig - halt isländisch! Wir fahren
über die Kaldidalur und dann weiter bis zu den schönen Hraunfossar. An der
ersten Tanke mit Waschplatz lässt Pit seinen Hano waschen! (-und das, obwohl er
seinen Hano niiiiiieeeemals im Urlaub wäscht ,- von wegen der Patina :-) !!
Beim Starten im Hafen haben wir ihn wohl etwas "eingedieselt".
Lutz verliert unterwegs fast seinen Auspuff und
sorgt für einen kurzen Pit - Stop. Die Straße Nr.60 von Dalsmynni bis Sauðafell ist sehr schön und zur zeit
mit vielen Wasserfällen versehen. Dann kommt die lange Strecke, an der wir noch nie einen
vernünftigen Platz für die Nacht gefunden haben. Doch heute werden wir bei
Bær fündig. Wir stellen uns hinter einen aufgeschütteten Erdwall und sind so
etwas vor den direkten Blick geschützt. Als wir anfangen wollen zu grillen,
fängt es natürlich wieder an zu tröpfeln. Also wird das Tarp gespannt! - und
der Regen hört auf.....typisch Island!
Als wir gegen 23.00h unseren
"Hochland-Pub" verlassen sieht der Himmel richtig schön aus und es
gibt sogar einen Regenbogen zu sehen.
Sonntag: 10.07.2005
Strecke: Nr.60 Bær, Nr.62
Patreksfjörður, Nr.612 Látrabjarg
km: 232km
Temperatur: 10,3°C um 7.00h, Regen, windig
Es regnet und der Wind pfeift um
unsere Autos als wir gegen 7.00h wach werden. Die Außentemperaturen sind auch
nicht besonders vielversprechend: 10,3°C!
Es regnet ohne unterlass und im Fahrerhaus haben wir bald einige kapitale
"Wasserfälle" zu verzeichnen... Die Strecke durch die Fjorde zieht
sich und man kann jetzt schon sehen, wo man in der nächsten Stunde sein
wird.
Als wir in Látrabjarg ankommen
regnet es immer noch und hier bläst ein strengen Wind. Die Lundis scheinen sich
zum größten Teil in ihren Behausungen verkrochen zu haben, denn nur wenige
sind zu sehen. Hinten im Meer tummeln sich einige Seehunde und trotzen de
Wellen. Nach einer knappen ½ Stunde sind wir durchgepustet und aufgeweicht. Wir
fahren zurück auf den Campingplatz.
Zum Abend hin legt sich Wind etwas und wir gehen am Strand spazieren. Hier
treffen wir auch wieder auf die Schweizer mit ihrem Wohnmobil -
"Filou", welches wir zuvor an der Tankstelle in Flókalundur bewundert
haben.
Im Pub geht's heute wieder hoch
her und wir sitzen dort bis nach 24.30h, dann geht's ab ins Bett.
Montag: 11.07.2005
Strecke: Nr.612 Látrabjarg zurück
über die Nr.62 und die Nr.60 bis nach Klettsháls,
F66-Kollafjarðarheiði
km: 232km
Temperatur: 9,9°C um 9.10h, Regen, kalt
Heute früh sind oben auf
den Klippen keine Lundis zu sehen. Nicht einer! Haben die Gestern etwa auch noch
so lange im Pub gesessen und müssen erst einmal ihren "rausch"
ausschlafen oder sollten sie tatsächlich alle zum fischen ausgeflogen sein?
Das Wetter klart etwas auf, als wir das Plateau verlassen und man hat einen
tollen Blick über die Berge.
Am Schiffswrack der Garða wird halt gemacht zur "Fotosession" - sehr zur Freude
der Franzosen mit ihrem Landy.
Mittagspause machen wir in der
Nähe des Wasserfalls an der Þingmannadalur. Dank des vielen Regens ist auch
dieser Foss sehr schön. Regen hat also auch seine Vorteile!
Um 15.15h erreichen wir die Einfahrt zur F66 der Kollafjarðarheiði. Seit 1993
haben wir noch eine ganz persönliche Rechnung mit dieser "Heidi"
offen.... damals haben wir für 3km fast 5Stunden gebraucht.....
Heute ist sie einfach zu befahren. Keine Schneefelder mehr, kein Straßenbau und
auch keine übermäßig tiefen Furten. Es ist eine recht schöne Strecke, die
uns an vielen kleine und große Seen vorbei führt. Die Hochebene liegt zum Teil
noch unter einer Schneedecke und so ist es nicht weiter verwunderlich, das die
Straße teilweise recht weich ist und es sich wie auf "Schmierseife"
fährt. Für die knapp 25km brauchen wir somit auch über 2Stunden!- aber kein
vergleich zu 1993 mit den Motorrädern!
Zur Nacht stellen wir uns bei
Laugaból an den Fluss und nachdem Güni die Plane gespannt hat, wird es sogar
recht gemütlich.
Nach dem Essen (es gab natürlich Lamm - was sonst!?) holt Gaby ihren
"Carlos" nach draußen - den wir dann auch fast gänzlich Niederknechten.
Netter Spanier, wirklich! Der Abend ist gerettet.
Dienstag: 12.07.2005
Strecke: Nr.61 Hólmavik, Nr. 643
km: 174km
Temperatur: 13°C-16°C um 7.00h, sehr windig, blauer Himmel, sonnig, kalt
Wir sind schon früh
wach! Eigentlich wie immer. Das erstemal gegen 4.00h. Es stürmt und der Hanno
schaukelt gemütlich im Wind. Wir drehen uns um und schlafen weiter. Um 6.00h
ist der Himmel dann strahlend blau und die so lang ersehnte Sonne kommt hervor -
es gibt sie also doch noch!
Zum aufsehen immer noch zu früh, also schnappe ich mir Arnaldurs "Menschen
Söhne" und lese die ersten 20Seiten, bevor uns nichts mehr im Bett hält
und wir kurz vor 7.00h aufstehen und frühstücken. Joe Cocker und Fleetwood Mac
leisten uns Gesellschaft und stimmen uns auf einen tollen Tag ein.
Der Wind ist nach wie vor eisig und recht heftig aber es ist trocken.
Um 10.15h erreichen wir den
Supermarkt in Hólmavik. Es fegt ein "tierischer Orkan" übers Land
und man hat wirklich Schwierigkeiten aus dem Auto zu steigen und den Laden
zu erreichen.
Hier treffen wir den "blonden" Hans und Angela auf der Suche nach Brot
(scheint zur Zeit Mangelware zu sein - wir haben auch keines gefunden!), die mit ihrem Hano drüben
auf dem Campingplatz stehen. Wir haben fast eine Stunde miteinander gequatscht
und auch erfahren das Hannes und Anne nun doch nicht mitgefahren sind. Ist
vielleicht auch besser für die beiden.... Wir verabschieden uns bis zum Freitag
in der Landmannalaugar.
Pit, Karin und Uwe sind derweil
schon auf dem Weg zur Reifenwerkstatt um Uwes Ersatzrad reparieren zu lassen und
Lutz???- was macht er da? Er kippt doch tatsächlich eine Dose
"Kühlerdicht" in seinen Kühler! "Tja, ist ein wenig
undicht."
Wir fahren dann zusammen runter an den kleinen Hafen zur Werkstatt. Dort
angekommen ist Uwe bereits so gut wie fertig und wir denken bereits ans
weiterfahren, als Uwe meint:" Du, Lutz! Was is'en das da für ne' Pfütze
unter deinem Kühler?"
Oh schitt! Es ist mal wieder so weit. Lutz hat keinen Ersatz-Kühler dabei, da
muss der ja kaputt gehen...-ist meistens so.
Kühler ausbauen, und ab in die Werkstatt zum löten.
Nicole und ich machen uns auf den Weg ins Ortsansässige "Hexerei-Museum". Vor der Tür albern zwei Raben herum und naschen aus einer Dose "Peddigree". Danach wird der Schnabel großzügig über all dran abgeputzt was sich nicht bewegt - einschließlich meiner Hose... uuhh, wie ekelig!
Bei unserer Rückkehr erklärt man uns, das Lutz Kühlergitter so marode ist, das eine Reparatur von Ort nicht machbar sei. Aber ein Bekannter des Werkstattbesitzers fährt täglich Hólmavik - Reykjavik und wird den Kühler mitnehmen. Wenn alles gut läuft, könnte der Kühler morgen Abend zurück sein und eingebaut werden.
Pit & Karin, Güni & Gabi
sowie wir mit Nicole fahren raus zum Schwimmbad bei Norðurfjörður. Es wird
eine entsetzlich lange Fahrt mit uns "zweien" auf einem Sitz!!! Nicole
und ich wechseln uns ab mit dem sitzen an der Tür und im Mittelgang. Sitzt sich
beides scheiße! Uns tut der Hintern anschließend der maßen weh, das wir
meinen unsere Hintern hätten die Sitzform angenommen.
Am Schwimmbad angekommen fegt ein tüchtiger Wind vom Meer herüber. Doch wir
lassen uns nicht vertreiben, wir gehen jetzt baden! Das Wasser ist nur mäßig
warm, aber ok. Anschließend stellen Pit & Karin ihren schönen neu
aufgebauten und isolierten Hano als Pub zur verfügung.
Der Wind wird immer heftiger und die Hanos fangen tüchtig an zu
"swingen". Nicole schläft auf ihrer Isomatte bei uns auf dem
Fußboden - aber am liebsten wäre sie rüber ins Badehaus gegangen.
Mittwoch: 13.07.2005
Strecke: Nr.61 Hólmavik, Nr. 643
km: 112km
Temperatur: 20,7°C um 10.00h, sonnig, windig
Wie erwartet konnte
Nicole die ganze Nacht nicht schlafen. Sie hatte furchtbare Angst, der Hano
würde jeden Moment umkippen...
Auf der Rücktour mussten wir öfters anhalten um unseren "geplagten"
Hintern eine kleine Pause zu gönnen.
Bei Kort konnten wir Seehunde auf einer Sandbank beobachten und Seeschwalben
beim füttern ihrer Jungen. In Djupavik an der ehemaligen Fischfabrik gönnten
wir uns einen Kaffee. Hier ist es noch so wie vor 12Jahren - ein Kaffee wird
bezahlt und man kann sich nach nehmen so oft man möchte. Gibt's nicht mehr
allzu oft in Island!
Um 14.30h sind wir zurück in Hólmavik und erfahren, das der Kühler gegen
22.00h hier eintreffen soll.
Ich gehe noch einmal zum Hexerei
- Museum um die Raben zu fotografieren.
Man entdeckt sie sofort! Sie hatten es sich an einem Tisch recht gemütlich
gemacht: Grasbüschel, Stöckchen, Steine, Knochen etc. waren darauf verteilt
und während der eine auf der Seite lag und mit einem Stück Rinde spielte,
hackte der andere kräftig auf eines der Sitzpolster ein. Ich setzte mich
derweil ins Gras und beobachtete die beiden nur. Es dauerte keine 5 Minuten und
schon hatte ich den ersten auf meinem Schuh sitzen. Der Schnürsenkel hatte
seine Aufmerksamkeit erweckt. Kurz danach kam dann auch der zweite schreiend
angerannt und wollte mitspielen.
Eine junge Isländerin kam an, schnappte sich einen der jungen Raben und steckte
ihn in eine Schüssel mit Wasser und sagte ihm er solle schön baden. Der Rabe
planschte ein paar mal mit den Flügeln, schüttelte sich und rannte dann laut
zeternd hinter ihr her. Der zweite folgte dann bald. Ich blieb über 1 Stund
dort und genoss das treiben der beiden Vögel. Nachdem es was zu fressen gab
flogen sie hoch in die Berge, wo sie sich wohl für die Nacht nieder ließen.
Zurück am Hafen, kam ein alter
F45 angefahren. Wir hatten ihn schon am Abend zuvor am Schwimmbad gesehen. Als
wir kamen fuhren sie gerade los. Es sind Dóra & Ómar aus Rykjavik die mit
Freunden unterwegs sind. Ein wirklich schönes Auto! Ómar brauch Teile für
sein Auto und bittet uns um Hilfe. Mal sehen, was wir machen können, wenn wir
wieder zu Hause sind.
Etwas später demonstriert ein
Torfæra - Teilnehmer sein Auto in einer keinen privaten Vorführung. Er fährt
hin und her und macht ordentlich krach. Schade, das wir dieses Jahr wieder kein
Rennen sehen können.
Als wir anfangen zu grillen,
kommt der Werkstatt Besitzer vorbei und teilt uns mit, das wir den Kühler erst
morgen Früh gegen 8.00h erhalten werden. Der Lkw ist noch unterwegs.
Donnerstag: 14.07.2005
Strecke: Nr.61 bis Brú, Nr.1 bis
Bólstaðarhilð, 732, F35-Kjölur, F347 Kerlingarfjöll
km: 358km
Temperatur: 12°C um 8.00h, nebelig, windstill, sonnig
Pünktlich um 8.00h konnten wir
damit beginnen den Kühler einzubauen. Es handelt sich wohl um einen
Austauschkühler. Aber egal, Hauptsache er ist dicht und es kann weiter gehen.
Die ganze Aktion war nicht ganz billig:
Transport per Lkw: von Hólmavik-Reykjavik und zurück : 2000IKR
telefonische Vermittlung der
Werkstatt:
4000IKR
versuchte Reparatur des alten
Gitters:
4000IKR
einlöten des neuen Gitters in
Reykjavik:
34000IKR
Alles zusammen waren das umgerechnet 582€ ! Ein wahrlich übler eingriff in
die Urlaubskasse.....
Bei unserer weiterfahrt über die Straße 61 sehen Pit & Karin im Hrútafjörður - Fjord bei Borðeyri eine Wal-Finne auf und abtauchen. Wir beobachten das Tier eine Zeit lang, können es aber nicht klar erkennen, da es einfach zu weit draußen schwimmt.
Das Wetter ist um einiges besser geworden. Die
Sonne scheint und es ist angenehm warm. Gegen 12.20h erreichen wir schließlich
Blönduos. Hier werden erst einmal der Supermarkt und die Bank überfallen,
bevor wir uns die Tankstelle vorknöpfen.
Um 14.00h verlassen wir das Städtchen und suchen uns etwas weiter außerhalb einen Platz für unsere obligatorische Mittagspause - wir wollen ja schließlich
niemanden aushungern.....
Frisch gestärkt geht's anschließend weiter in
Richtung Kjölur und Hveravellir.
Hier treffen wir auch unsere Hamburger Freunde Hans & Angela mit ihren
beiden Kindern Lisa und Marie wieder.
Ebenso treffen wir hier auf Dieter Graser, auf den ich kurz vor unserem Urlaub
im Internet gestoßen bin als ich Infos zu dem Buch "Isafold" suchte.
Für Gabi scheint er der absolute Island - Guru zu sein. Sie schwärmt regelrecht
von ihm und lobt ihn in den höchsten Tönen. Meiner Meinung nach ist er auch
nur ein Mensch, der auf seine ganz eigene Art und Weise Island bereist. Unser
Ding wäre es nicht, mit über 30kg Gepäck über den Vatnajökull zu wandern,
aber er würde auch niemals der Idee verfallen mit einem alten
Hanomag (für ihn sind das "Möbelkoffer") über die Pisten zu rumpeln....
Also lassen wir doch einfach jeden seine Reise gestalten wie es ihm gefällt.
Wir haben schließlich alle nur einen begrenzten Urlaubszeitrahmen zur
Verfügung - oder?
Wir laufen einmal den gewohnten "Parkour"
ab und setzen uns dann zu Hans und seiner Familie. Diese hatten sich gerade
gefragt, ob sie sich uns bis Landmannalaugar anschließen dürfen. Nein,
natürlich nicht, wir dulden einfach keine "Eindringlinge"....
Quatsch, Dummes Zeug!! Natürlich können sie mit. Wird bestimmt lustig!
Wir beschließen Hveravellir um 17.30h zu verlassen und noch bis zum
Campingplatz am Kerlingarfjall zu fahren. Dort soll es am Hotel einen heißen
"Blubber - Pool" geben, denn wir genauer betrachten wollen.
Als wir dort eintreffen, ist es schon wieder
empfindlich kalt. Wir erhalten die Erlaubnis uns auf die andere Seite des
Flusses auf den Fußballplatz zu stellen. Von dem "Blubber-Pool" keine
Spur! Nach dem wir nachfragen, stellt sich heraus, das wir bis dort hin noch ca.
10-15Minuten laufen müssten. Müssen wir? Nee, nicht wirklich! Wir schicken
dafür jede menge andere Touris in denen Richtung und machen uns einen netten
Grillabend.
Dick eingemummt und von innen mit diversen
"Hochlandausrüstungs-Extrakten" heizend retten wir uns über den
Abend.
Beim Essen wird dann überlegt, ob wir nicht die parallel Stecke zur Sprengi
hinter der alten Tankstelle fahren sollen.
Lutz winkt direkt ab:" Ich fahre mit meinen hohen Reifen und dem Reserverad
auf dem Dach da auf gar keinen Fall lang." Ich mache den Vorschlag,
das man sich die Strecke ja mal anschauen könnte, bevor man sich entscheidet.
Güni schmunzelt: "Streckenbegehung? Das haben wir ja noch nie
gemacht!" Na, dann wird's aber Zeit. Güni, Gabi, Hans, Marie, Pit, Jürgen
und ich laufen also hoch zur "Pisten-Einfahrt". Sieht eigentlich gar nicht
so schlimm aus. Aber ich muss auch nicht fahren. Hans:" Hm, eigentlich habe
ich Angela versprochen, nichts gewagtes zu fahren..." Jürgen:
"Könnte klappen, aber die Rinne wird hinten ganz schön weich und
außerdem weiß ich noch gar nicht, wie sich der neue Aufbau bei solchen
Neigungen verhält..." Pit :"Wir können doch auch die andere Piste
fahren. Die ist total harmlos und eigentlich recht nett." Worauf Güni dann
meinte, das diese Piste absolut ätzend und öde wäre und er dann lieber die
Kjölur weiter fährt. Wir anderen entscheiden uns nach langem hin und her dann
für die harmlosere Piste.
Nachts bekommen wir dann noch einen herrlich kitschigen Sonnenuntergang geboten.