Zwei Wochen Irland

vom 20.04 bis zum 05.05.2000

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Diese Seite widmen wir dem 'Nackten-Rolo', der Irland bis jetzt immer nur im Regen erleben durfte......

Donnerstag 20.04.00

Nach dem wir -mal wieder- unser ganzes "Geflügel" in der Verwandtschaft verteilt haben und die letzten Lebensmittel und Klamotten im Hanomag verstaut haben, kann es los gehen. Zusammen mit Lutz, Jürgen und Britta starten wir gegen 20.20h in Richtung Belgien. Auf dem Rastplatz "Aachener Land" treffen wir dann auf den Rest der Mannschaft für den "Ostermarsch". Außer Pit, Karin und "Baumi" (uns Uwe !) sind auch die "Dschungels" (Familie Winkler) schon anwesend. Am nächsten Morgen starten wir gemeinsam in den Urlaub.

Freitag 21.04.0

Um 6.00h schellt der Wecker und um 6.30h wird auch der Rest aus den Federn geschüttelt. Abfahrt ist schon um 7.30h. Nach dem wir um 11.45h in Niewpoort beim Hans das Guinness - Fass für das jährliche Ostertreffen sowie die Winklers, Jürgen und Britta abgeladen haben, geht es für uns weiter in Richtung Calais. 
Mit der Fähre von Calais nach Dover und von dort aus in Richtung Reading wo wir dann auch unsere erste Urlaubs-Nacht verbringen durften.
Trotz böser Wetterpropheten  hält sich das gute Wetter über uns. In oder besser über London hängt allerdings eine dicke, fette, Wassertropfende, schlecht Wetter-Wolke.  

Samstag 22.04.00

Um kurz nach 5.00h fängt es an aus Kübeln zu gießen. Dann wurde es mit einemmal richtig hell und es tat einen lauten Knall. Das Licht der Parkplatzbeleuchtung ging aus, der Hano fing an zu wackeln .....und dann war wieder alles still. 
Blitz und Donner haben sich über uns vereint und machen nun die Schleusen auf, damit sich der Niederschlag des ganzen Monats auf einmal über uns ergießen kann. 
Doch um 6.00h war das schlimmste vorbei, so das wir uns um kurz vor 8 Uhr im Nieselregen auf den Weg zur Fähre nach Fishguard machten. 
Das die Brücke über den Bristol Kanal Maut pflichtig ist, haben wir nicht gewusst. Wir hatten natürlich nur unser "Plastik-Geld" dabei und Irische Pfund. Aber die Lady wollte Englische Pfund und davon reichlich. 12,70£  für eine LKW Passagen über 3,5t !! Aber da Lutz die Pes machte musste die ungläubige Lady aus ihrem Häuschen herauskommen, einen Blick in Lutz Hanomag werfen und sich davon überzeugen, das diese (in ihren Augen) LKWs eben keine LKWs sind sondern Wohnmobile und somit nur 4,20£ pro Wagen zu entrichten waren. Soviel "Kleingeld" konnte Lutz uns noch leihen, so das auch wir weiterfahren konnten. 
Um 13.15h erreichten wir den Anleger in Fishguard und hatten unsere ersten 800km seit zu hause ohne Probleme hinter uns gebracht. 
Pünktlich um 14.30h verlässt das Schiff Fishguard um gegen 18.00h in Rosslare wieder an zu legen. 
Eigentlich wollten wir am J.F.Kennedy Memorial übernachten – der Platz war nur etwas zu klein für uns – und so landeten wir gegenüber von Dunbrody Abby. Ein wirklich schöner, ruhiger Platz (nach all den Autobahnrastplätzen der letzten Tag schon bald unheimlich ruhig ).

Sonntag 23.04.00

Heute ist Ostern und ausschlafen angesagt. Schöööön!! 
Uns hat der Hase doch tatsächlich ein paar Eichen ins Nest gelegt ! Woher wusste der bloß das wir hier sind ? 
Die Sonne scheint und ein Regenbogen hat sich über Dunbrody Abby gelegt. Wir beschließen mit der Fähre in Arthustown einen Teil des Weges abzukürzen. Doch unsere "Abkürzungen" sind auch hier in Irland keine wirkliche "Wege Ersparnis", den wir müssen umkehren, weil wir zu schwer für die Fähre sind. Also die selbe Strecke zurück nach New Ross. 
Durch schmale Gassen und über holprige Straßen geht’s rauf bis nach Limerick. Der Campingplatz im "Currahchase Forest" öffnet leider erst am 01.Mai. Eigentlich sehr schade, denn der Platz liegt wirklich mitten im Wald........- vielleicht das nächste mal !?
       
 
Über die N69 geht’s zurück bis Limerick Da es schon zu spät ist um sich die Burg "Bunratty Castle" und den dazugehörigen Folk-Park anzuschauen, suchen wir erneut einen Übernachtungsplatz. Da wir auf dem Parkplatz an der Burg nicht stehen bleiben dürfen, fahren wir der "Low Road" folgend ein paar km weiter. Dort werden wir dann auch fündig. Die gute Frau dachte zuerst, das Militär sei eingerückt. Doch als ihr Hund uns gegenüber keine Einwendungen hatte, durften wir uns auf die Stellplätze hinter dem Haus einsortieren. Wir bekamen sogar einen Sonderpreis, weil wir uns alle auf einen Platz stellten, den "Joghurtbecher" nicht gerne genommen hätten. 
Anschließend wurden wir noch zu einer Tasse Tea und Gebäck eingeladen. Also setzten wir uns zu 1 oder 2 Stückchen "Osterkuchen" knabbernd in die Küche und schlabberten Tea- verdünnt mit Baileys ( oder war es Baileys mit Tea...?).

Montag 24.04.00

Als wir erwachen spiegelt sich das Licht der noch tief stehenden Sonne in den Regenpfützen der letzten Nacht. Die Vogelwelt um uns herum trällert munter das ganze vorhandene Repertoire und so sind auch wir nicht mehr zu halten. Pünktlich um 9.00h stehen wir gesattelt und gespornt und zu allen Schandtaten bereit vor "Bunrattys Toren". Auf dem Parkplatz stehen außer uns nur zwei einsame Pkws. 3 Stunden hat man uns gesagt, werden wir brauchen um uns die Parkanlage und die Burg anzuschauen. 
Vorbei an der Schmiede und dem Fischerhaus und dem Eselchen wenden wir uns als erstes der Burg aus dem 15.Jahrhundert zu. Schön ist sie nicht. Ein einfacher rechteckiger Klotz der 1960 dennoch liebevoll restauriert und der Öffentlichkeit wieder zugängig gemacht wurde. Die Burg liegt im Sonnenlicht vor uns und über eine Zugbrücke gelangen wir in den Saal der Hauptwache. Eigentlich ein idealer Ort für unsere diversen Hanomag - Treffen... Leider wussten wir nicht, das hier zweimal pro Abend - jeweils um 17.30h und um 20.45h - ein Mittelalterliches Festgelage abgehalten wird. Das ganze Jahr über, je nach Nachfrage.!! Wäre mit Sicherheit ganz amüsant geworden.... 
Neben Kerker, Kapelle, Großer Saal und wie die Räumlichkeiten alle heißen, kann man von einem der Türme den Blick über den Shannon schweifen lassen. Die anschließende Dorfbesichtigung lässt einen keinen Eindruck vermitteln , wie die Menschen gelebt haben. 
               
In einem der Häuschen fanden wir - hinter einem Vorhang am Küchenschrank – eine brütende Henne! Vorbei am "Goldenen Vale" Bauernhaus – aus dem es nach frischem Apfelkuchen duftet, geht es weiter rüber zur Teestube - wo eben dieser wieder in unzähligen Bäuchen, durchziehender Touristen verschwindet. Wir erreichen den weniger gut riechenden Schweinekoben gegenüber von Mac’s Pub (der aber noch geschlossen hat) und wenden uns der "City" zu. Schule, Arzthaus, Druckerei und einigen Reihenhäusern aus dieser Zeit sind hier zu sehen. Da wir doch sehr früh dran sind , erwacht das Leben im Park erst richtig , als wir uns schon am Bunratty Haus auf dem Hügel einfinden. Mit seinen Palmen im Vorgarten und dem Rehgehege wird uns ein eigenartiges Bild von Mediterranem Flair geboten. 
Gegen 11.40 h sind wir tatsächlich wieder zurück auf dem Parkplatz, der nun schon beachtlich gefüllt ist.
 
Wir verlassen Bunratty im strahlendsten Sonnenschein über die N18 in Richtung Ennis. Da das Wetter so schön ist, beschließen wir heute Abend am Leuchtturm von "Loop Head" zu übernachten. Unterwegs fängt es immer wieder an zu regnen. Einige male klaut man uns die Wegweiser oder dreht sie in andere Richtungen (z.B. aus der wir gerade erst gekommen sind...) und wir müssen tüchtig suchen. Aber wir erreichen den Leuchtturm dennoch und sogar die Sonne fängt für einige Zeit wieder an zu lachen. Wir marschieren einmal um die Landzunge herum und beobachten die Vogelwelt und genießen die Landschaft. 
Als wir zurück sind fängt es an zu regnen und als der Leuchtturmwärter seinen Esel und seine Katze einfängt werden wir etwas nachdenklich. 
Pünktlich zur all abendlichen Pub Eröffnung findet sich dann noch ein neugieriger Gast ein, der die Regenpause für einen kleinen Ausflug genutzt hat. Die Katze ist mal wieder ausgebüchst und sucht bei uns Zuflucht. Nach dem der Hanomag komplett durchsucht ist, legt sie sich zwischen uns auf die Bank und schläft....
Als der Leuchtturmwärter suchend durch die Gegend läuft, informieren wir ihn über den Verbleib seiner "räudigen" Katze (die nämlich noch drei "Kleine" zu versorgen hat ) und werden als dank dafür am nächsten Tag zu einer Leuchtturm Besichtigung eingeladen.